Inhaltliche Erläuterung zum Projekt ZellSys

Im Projekt „Zellulare Energiesysteme zur Umgestaltung der Energieversorgung im suburbanen Raum“ soll eine Machbarkeitsstudie zur Umgestaltung des Energiesystems im ländlichen Raum hin zu einem zellularen Energieversorgungssystem erarbeitet werden.

Sektoren des zellularen Energiesystems

Schema Zellulares Energiesystem [1]

Der Fokus liegt hierbei auf städtischen Randgebieten (suburbane Gebiete, die nicht Bestandteil einer zentralen Wärme- und Kälteversorgung sind), welche zukünftig verstärkt in energetischer Wechselwirkung mit einem Kerngebiet, der Stadt, stehen werden (am Beispiel Hoyerswerda). Intensiviert wird dies zusätzlich durch die Bevölkerungsentwicklung und der damit verbundenen Nachfrage nach Wohnraum in den Randbereichen einer Stadt, sowie dem zusätzlichen Bedürfnis einer möglichst grünen Mobilität zum Kerngebiet Exemplarisch soll hierbei die Region um Hoyerswerda betrachtet werden . Die Machbarkeitsstudie soll so angelegt werden, dass eine hohe Skalierbarkeit und Übertragbarkeit auf andere Regionen in Sachsen und deutschlandweit erreicht werden kann. Aktuell wird Hoyerswerda von einer zentralen Wärmeversorgung aus dem Kraftwerk Schwarze Pumpe versorgt. Diese Versorgung wird mit dem Ende der Kohleförderung, spätestens im Jahre
2038, eingestellt. Die Versorgungsbetriebe Hoyerswerda erarbeiten aktuell ein Konzept zur Transformation der urbanen Wärmeversorgung, bei dem der Ersatz der Kraftwerkskapazität von Schwarze Pumpe im Fokus der Betrachtungen steht. Nicht adressiert werden hierbei die suburbanen Gebiete um Hoyerswerda. Der Fokus des Projektes soll daher genau die Gebiete in und um Hoyerswerda betrachten, in denen keine Fernwärme vorhanden ist oder eine strukturelle Veränderung vorliegt (z.B. Zubau von Industrie, Einwohnerzu- bzw. -abnahme), die die Anforderungen an die Fernwärmeversorgung erheblich verändert. Hier soll zur Unterstützung des urbanen Fernwärmesystems ein flexibles zellulares Energiesystem etabliert werden, das die Sektoren Gas, Wärme und Elektrizität integral in Verbindung setzt. Die nachfolgende Abbildung illustriert die Sektorenkopplung und die dazu notwendige digitale Vernetzung.

Kopplung_Energiesysteme

[1]:J.Seifert/P.Schegner: Zellulare Energiesysteme, Grundlagen, Teilsysteme, Märkte, regulatorische Rahmenbedingungen, Praxisbeispiele; VDE Verlag; ISBN: 978-3-8007-5557-8 Link

Ansprechpartner:
TU Dresden / Institut für Energietechnik
Prof. Dr.-Ing. habil. J. Seifert
Tel.: +49 (0) 351 463-34909
joachim.seifert@tu-dresden.de

TU Dresden / Institut für Elektrische Energieversorgung und Hochspannungstech­nik
Prof. Dr.-Ing. Peter Schegner
Tel.: +49 (0) 351 463-33202
peter.schegner@tu-dresden.de