Zum 01.10.2022 ist das Projekt „ZellSys – Zellulare Energiesysteme zur Umgestaltung der Energieversorgung im suburbanen Raum“ gestartet. Die TU Dresden ist für das Projekt die ausführende Organisation und wird von einem Experten- und Beraterkreis aus der Region um Wittichenau unterstützt. Das Projekt ist Teil der Strukturwandlungsprojekte in der Lausitz und wird über die BAFA / BMWK im Rahmen der Stark-Projektförderung mit 870 T€ unterstützt.

Ziel des Projektes ist die Erarbeitung eines Transferplans und einer Machbarkeitsstudie für die Umgestaltung der zukünftigen ganzheitlichen Energieversorgung im ländlichen Raum. Hierzu liegt der spezielle Fokus auf der Gemeinde Wittichenau, welche an Hoyerswerda angrenzt. Das Projekt adressiert hierbei besonders die Sektorkopplung zwischen thermischer und elektrischer Energieversorgung. Ebenfalls werden der Mobilitätsbereich sowie die Gasversorgung im Kontext eines beschleunigten Ausbaus erneuerbarer Energien mit in die Betrachtungen einbezogen.

Sektoren des zellularen Energiesystems

Zusätzlich liegt ein Schwerpunkt auf der Informationsvernetzung unterschiedlicher energetischer Erzeugungs- und Verbrauchseinheiten. Im ersten Bearbeitungsschritt erfasst das Team der TU Dresden den Ist-Stand der energetischen Versorgungssituation in Wittichenau. Hierbei wird ein Gebäudeatlas zur Bestimmung des thermischen Bedarfs der einzelnen Liegenschaften erstellt, welcher im weiteren Verlauf des Projektes mit dem elektrischen Netzplan sowie mit dem Plan für das Erdgasnetz verknüpft wird. Die Daten werden hierfür aus öffentlich frei zugänglichen Quellen übernommen. In einem zweiten Schritt erfolgt die Analyse der Bevölkerungssituation, die wirtschaftliche Entwicklung und der Verfügbarkeit von Flächen zur energetischen Nutzung, wie z.B. Wind- oder Photovoltaik-Anlagen. Mit diesen grundlegenden Analysen sollen Zukunftsszenarien entwickelt werden, mit denen eine Umgestaltung des Energiesystems möglich ist. Großen Wert legt das Team der TU Dresden hierbei auf die Einbindung institutioneller, lokaler Akteure sowie die Integration der Bevölkerung in und um Wittichenau. Hierzu werden verschieden Bürgerbefragungen und Informationsveranstaltungen in der Region vorgenommen.

Im Abschluss des Transferprojektes soll eine Art „Blaupause“ für den Transfer ländlich geprägter energetischer Strukturen entwickelt werden, die auf andere Regionen in Deutschland und Europa anwendbar ist.

Ansprechpartner:
TU Dresden / Institut für Energietechnik
Prof. Dr.-Ing. habil. J. Seifert
Tel.: +49 (0) 351 463-34909
joachim.seifert@tu-dresden.de

TU Dresden / Institut für Elektrische Energieversorgung und Hochspannungstech­nik
Prof. Dr.-Ing. Peter Schegner
Tel.: +49 (0) 351 463-34374
peter.schegner@tu-dresden.de