Die Zukunft der Energieversorgung im ländlichen Raum am Beispiel von Wittichenau

 

Seit Oktober 2022 arbeiten Forscher der TU Dresden am Projekt „ZellSys – Zellulare Energiesysteme zur Umgestaltung der Energieversorgung im suburbanen Raum“. In der Vergangenheit wurde in der lokalen Presse, auf Bürger-Informationsveranstaltungen sowie im Stadtrat der Stadt Wittichenau über das Projekt und die bisher gewonnenen Ergebnisse informiert. Besonderes Augenmerk bei der Projektbearbeitung liegt auf der Unterstützung und Mitgestaltung durch die Wittichenauer Bürgerinnen und Bürger. In 2023 wurde eine erste Bürgerbefragung sehr erfolgreich durchgeführt, aus welcher die Wissenschaftler erste hilfreiche Erkenntnisse ziehen konnten. Aus diesem Grund soll vom 02.11. bis zum 06.12.2024 eine 2. ZellSys – Bürgerbefragung durchgeführt werden. Ziel dieser Umfrage ist es, Annahmen zu Zukunftsszenarien mit aktuellen Erfahrungen aus der Region abzugleichen. Ein zentrales Anliegen ist es, die Überlegungen zu Sanierungen und die Entwicklung der E-Mobilität abzugleichen.

 

Sie als Bürgerin und Bürger von Wittichenau können das Projekt weiterhin unterstützen, indem Sie an der Bürgerbefragung teilnehmen. Hierzu werden in den kommenden Wochen mittels einer Postwurfsendung Befragungsbögen an Sie versendet. Alternativ kann auch online an der Befragung teilgenommen werden. Wir bitten Sie, diese kurze Umfrage auszufüllen und an uns zurückzusenden. Die Befragung wird nicht länger als 15 Min. in Anspruch nehmen. Alle Daten werden hierbei anonymisiert und unter Berücksichtigung der DSVGO verwendet.

Vielen Dank für Ihre wertvolle Unterstützung!

Die Auswertung der Befragung wird im Anschluss auf dieser Webseite veröffentlicht.

 

 

Das Thema erneuerbare Energien und Sanierungsmöglichkeiten ist in Sachsen, wie in vielen anderen Regionen, von großer Bedeutung. Die Bevölkerung hat großes Interesse daran, ihren Energieverbrauch zu optimieren, Kosten zu sparen und gleichzeitig einen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten. Um  über die verfügbaren Informationsplattformen aufzuklären, möchte wir Ihnen einen Überblick über erste Anlaufstellen und Informationsquellen geben.

1. Sächsische Energieagentur (SAENA)

Die Sächsische Energieagentur (SAENA) ist eine zentrale Anlaufstelle für Informationen rund um Energieeffizienz, erneuerbare Energien und nachhaltiges Bauen. Sie bietet kostenlose Beratungen für Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen sowie Kommunen und stellt umfangreiche Informationsmaterialien zur Verfügung. Auf der Webseite von SAENA findet man nützliche Tipps und Hinweise zur energetischen Sanierung, Fördermöglichkeiten und nachhaltigen Energieversorgung.

 

2. Energieberatung der Verbraucherzentrale Sachsen

Die Verbraucherzentrale Sachsen bietet eine unabhängige Energieberatung für private Haushalte an. Diese umfasst neben persönlichen Beratungen auch die Möglichkeit, sich telefonisch oder online zu informieren. Themen wie energetische Sanierung, Heizungsoptimierung und der Einsatz erneuerbarer Energien im Eigenheim stehen im Fokus. Besonders hilfreich sind auch die detaillierten Checklisten und Ratgeber, die kostenlos oder gegen eine geringe Gebühr erhältlich sind.

 

3. Förderprogramme und finanzielle Unterstützung

Sachsen bietet eine Vielzahl von Förderprogrammen für die energetische Sanierung und den Einsatz erneuerbarer Energien. Die KfW-Bank (Kreditanstalt für Wiederaufbau), das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA), die Sächsische Aufbaubank (SAB) und das Land Sachsen stellen Fördermittel bereit, die Bürger und Unternehmen nutzen können. Informationen zu den aktuellen Förderprogrammen und deren Voraussetzungen finden sich auf den Webseiten der jeweiligen Institutionen sowie bei den zuvor genannten Beratungsstellen.
Die Beratungsangebote umfassen Themen wie Photovoltaik, Solarthermie, Wärmepumpen und energetische Sanierung. Bürger können sich online, telefonisch oder persönlich beraten lassen.

 

4. Lokale Handwerkskammern und Energieberater

Viele lokale Handwerkskammern in Sachsen bieten spezielle Beratungen für Hausbesitzer an, die in erneuerbare Energien investieren möchten. Diese Kammern arbeiten oft mit lokalen Handwerksbetrieben zusammen, die praktische Erfahrung mit der Installation von Photovoltaik-, Solarthermie- und Wärmepumpenanlagen haben. Zudem gibt es zertifizierte Energieberater, die individuelle Beratung anbieten und Empfehlungen zu den besten Technologien für das jeweilige Gebäude geben können.

 

5. Online-Plattformen für Photovoltaik und Co.

Es gibt auch spezialisierte Online-Portale, die Bürgern helfen, Investitionen in erneuerbare Energien zu planen. Diese Portale bieten oft Vergleichsrechner und Tools an, mit denen Bürger die Kosten und Einsparungen durch die Installation von Photovoltaik- oder Solarthermieanlagen kalkulieren können.

 

6. Lokale Initiativen und Netzwerke

Es gibt in Sachsen auch viele lokale Initiativen und Netzwerke, die sich mit erneuerbaren Energien und nachhaltigem Bauen beschäftigen. Diese bieten oft praktische Unterstützung, Austauschmöglichkeiten und regionale Informationen. Beispiele hierfür sind lokale Energiegenossenschaften, Umweltinitiativen oder regionale Klimaschutzbündnisse.

 

7. Informationsveranstaltungen und Messen

Regelmäßig finden in Sachsen Informationsveranstaltungen, Messen und Ausstellungen zum Thema erneuerbare Energien und energetische Sanierung statt. Diese bieten eine gute Gelegenheit, sich direkt mit Fachleuten auszutauschen und sich über aktuelle Entwicklungen und Technologien zu informieren. Besonders empfehlenswert sind die “Sächsische Energietage” und ähnliche Veranstaltungen, die von lokalen Handwerkskammern oder der SAENA organisiert werden.

 

Am Montag, den 08.04.2024, waren Vertreter:innen des ZellSys-Projektteams in der Energiefabrik in Knappenrode und haben im Rahmen einer Pitch-Präsentation des BMWK das Zellsys-Projekt vorgestellt.

Mit dem Bundesförderprogramm STARK unterstützt das BMWK seit drei Jahren aktiv die Transformation in den Braunkohlerevieren Deutschlands. Dabei wird eine große Bandbreite spannender Themen abgedeckt. Initiativen des Wissens- und Technologietransfers, der Bürgerbeteiligung und der Wirtschaftsentwicklung werden ebenso unterstützt wie die wichtige Arbeit der Kommunen in den Braunkohlerevieren. Für die Lausitz allein wurden 50 verschiedene Projekte mit einem Volumen von insgesamt 72 Millionen Euro bewilligt. Am Montag wurden hiervon 26 STARK-Projekte vorgestellt.

Wir freuen uns, auch dabei gewesen zu sein und uns mit anderen Projektteams und Akteuren im Strukturwandel auszutauschen.

STARK-Artikel von Montag

Zum Audio-Beitrag des MDR

Impressionen der Präsentation der Projekte im Rahmen des Bundesprogramms STARK des BMWK für das Braunkohlerevier der Lausitz (fotografiert am 08.04.2024 von André Wirsig):

Foto: Energiefabrik in Knappenrode, Quelle: André Wirsig
Foto: Eröffnung der Veranstaltung durch Thomas Schmidt, Sächsischer Staatsminister für Regionalentwicklung, Quelle: André Wirsig
Foto: ZellSys-Projektpräsentation durch Herrn Prof. Schegner, Quelle: André Wirsig
Foto: Prof. Schegner während der Projektpräsentation, Quelle: André Wirsig
Foto: Energiefabrik in Knappenrode am 08.04.2024 zur Veranstaltung, Quelle: André Wirsig
Foto: Energiefabrik in Knappenrode, Quelle: André Wirsig

 

Am Freitag, den 02. Februar 2024 fand das 2. Expertentreffen im ZellSys-Projekt statt. Ziel war es mit Expertinnen und Experten aus Forschung, Politik und Wirtschaft ins Gespräch zu kommen, um Wissen auszutauschen, Möglichkeiten zur Zusammenarbeit zu erkunden und den bisherigen Projektstand zu präsentieren.

Ort: Begegnungshaus “Jakubetzstift”, Wittichenau

Agenda: 

14:00 Uhr    Begrüßung Prof. Seifert / Prof. Schegner

14:05 – 14:45 Uhr  Stand Projektarbeit ZellSys

14:45 – 15:30 Uhr   Beiträge aus der Expertengruppe

15:30 – 16:00 Uhr   Diskussion

 

Vertreten waren Expertinnen und Experten aus:

 

Wir möchten uns noch einmal herzlich bei der regen Teilnahme an unserem 2. Expertentreffen  in Wittichenau bedanken. Wir konnten einige Denkanstöße aus den Beiträgen und Diskussionen mitnehmen und freuen uns auf den weiteren Verlauf im Projekt.

 

Bild: Projektstand zum Expertentreffen, Quelle: Eigene Darstellung TU Dresden

 

Wir möchten uns noch einmal herzlich bei Ihnen für die rege Teilnahme an der von uns durchgeführten Bürgerversammlung am 02. Februar 2024 in Wittichenau bedanken.


In Folge ist ein Artikel in der Sächsischen Zeitung erschienen: 

Wie sieht Wittichenaus Energieversorgung der Zukunft aus? Forscher der TU Dresden wollen auf die komplexe Frage mehr als eine Antwort finden.

Wittichenau möchte sich für die Energieversorgung der Zukunft einstellen. Die TU Dresden erstellt mit dem Projekt „ZellSys“ (Zellulare Energiesysteme zur Umgestaltung der Energieversorgung im suburbanen Raum Wittichenau) eine Machbarkeitsstudie. Darin untersucht sie Potenziale erneuerbarer Energien. Gezielt betrachtet sie dabei vor allem die Themen Wärme, Elektrizität und Gas. Ein Energie-Atlas entsteht mit den Schwerpunkten Wärmebedarf und Elektrobedarf.

Der vollständige Artikel zum Weiterlesen: https://www.saechsische.de/hoyerswerda/lokales/wittichenau-ruestet-sich-fuer-die-energiewende-5962603-plus.html

Bild: Prof. Schegner (li.) und Prof. Seifert (re.) bei der Vorstellung der Umfrageergebnisse, Quelle: P. Grun, Institut für Energietechnik, TU Dresden